Protestaktion #PraxenKollaps droht
Protest-Tag am Mittwoch, den 15.11.2023
Am Mittwoch, den 15.11.2023, werden viele Hausarztpraxen in Lünen geschlossen bleiben. Auch unsere Praxis wird sich an dem Protest beteiligen.
Sie, unsere Patienten, merken es natürlich auch:
Die ambulante Versorgung wird zunehmend schlechter. Die Wartezeiten auf einen Termin – sowohl in unserer Praxis als auch ganz besonders bei den Fachärzten – werden immer länger.
Der Grund: Hausärzte, die aus Altersgründen ihre Praxis aufgeben, finden keine Nachfolger mehr. Die Praxistätigkeit in der Hausarztpraxis wird für junge Ärzte immer unattraktiver: hohes finanzielles Risiko, schlechte Vergütung, immer mehr Bürokratie, Regresse gefährden die Existenz.
So werden immer mehr Praxen geschlossen, ohne einen Nachfolger zu finden. Die Patienten müssen sich einen neuen Hausarzt suchen, die sich dann auf die verbliebenen Praxen verteilen. Hier ist aber oft schon längst die Kapazitätsgrenze erreicht.
Auch unsere MFA (Medizinische Fachangestellte) leiden unter der Überbelastung. Der Beruf der MFA – früher Arzthelferin – wird immer unattraktiver. Neue Fachkräfte zu finden, wird immer schwieriger.
Es muss endlich etwas passieren. Bitte, unterstützen Sie unseren Protest! Letztendlich geht es ja um Ihre Gesundheit! Wenden auch Sie sich an unserere Politiker, unterschreiben Sie die Petition:
Petition zur Rettung der ambulanten Versorgung – KBV-Vorstand ruft Praxen und Patienten zur Unterstützung auf.
[P.S.: für alle, die das “gendern” in meinem Text vermissen, hier ein paar ***/in/innen zum persönlichen Gebrauch]
Das sind die Forderungen der Praxen an die Politik
Tragfähige Finanzierung: Retten Sie die Praxen aus den faktischen Minusrunden und sorgen Sie für eine tragfähige Finanzierung, die auch in der ambulanten Gesundheitsversorgung insbesondere Inflation und Kostensteigerungen unmittelbar berücksichtigt!
Abschaffung der Budgets: Beenden Sie die Budgetierung, damit auch Praxen endlich für alle Leistungen bezahlt werden, die sie tagtäglich erbringen!
Ambulantisierung: Setzen Sie die angekündigte Ambulantisierung jetzt um – mit gleichen Spielregeln für Krankenhäuser und Praxen!
Sinnvolle Digitalisierung: Lösen Sie mit der Digitalisierung bestehende Versorgungsprobleme. Sorgen Sie für nutzerfreundliche und funktionstüchtige Technik sowie die entsprechende Finanzierung, und belassen Sie die datengestützte Patientensteuerung in ärztlichen und psychotherapeutischen Händen!
Mehr Weiterbildung in Praxen: Stärken Sie die ärztliche und psychotherapeutische Weiterbildung! Diese muss – um medizinisch und technisch auf dem aktuellen Stand zu sein – schwerpunktmäßig ambulant stattfinden. Beziehen Sie auch hier die niedergelassene Vertragsärzte- und Psychotherapeutenschaft ein!
Weniger Bürokratie: Schnüren Sie das angekündigte Bürokratieabbaupaket, damit wieder die Medizin im Vordergrund steht und nicht der „Papierkram“!
Keine Regresse: Schaffen Sie die medizinisch unsinnigen Wirtschaftlichkeitsprüfungen ab! Die Arzneimittelregresse müssen weg!