Die Grippe-Impfung

Die Grippe-Impfung

Bitte beach­ten: Der Vier­fach-Grippe-Impf­stoff schützt nur gegen diese spe­zi­el­len Grippe-Viren, er ver­bes­sert nicht den Schutz vor Covid-19 und andere Viruserkrankungen!

Soll ich mich gegen Grippe impfen lassen?

Für die, die nicht weiter darüber nachdenken wollen:

Das Robert-Koch-Insti­tut bzw. die Impf­kom­mis­sion STIKO emp­fiehlt Folgendes:

All­ge­mei­ner Impfkalender

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Materialien/Downloads-Impfkalender/Impfkalender_Deutsch.pdf?__blob=publicationFile

Grippe-Imp­fung:

Die Stän­dige Impf­kom­mis­sion (STIKO) emp­fiehlt die Influenzaimpfung

  • für alle Per­so­nen ab 60 Jahre
  • für alle Schwan­ge­ren ab dem 2. Trimenon
  • für Per­so­nen mit erhöh­ter gesund­heit­li­cher Gefähr­dung infolge eines Grund­lei­dens (wie z.B. chro­ni­sche Krank­hei­ten der Atmungs­or­gane, Herz- oder Kreis­lauf­krank­hei­ten, Leber- oder Nie­ren­krank­hei­ten, Dia­be­tes oder andere Stoff­wech­sel­krank­hei­ten, chro­ni­sche neu­ro­lo­gi­sche Grund­krank­hei­ten wie z.B. Mul­ti­ple Skle­rose mit durch Infek­tio­nen getrig­ger­ten Schü­ben, ange­bo­rene oder erwor­bene Immun­de­fi­zi­enz oder HIV)
  • für Bewoh­ner von Alters- oder Pfle­ge­hei­men sowie für
  • Per­so­nen, die als mög­li­che Infek­ti­ons­quelle im sel­ben Haus­halt lebende oder von ihnen betreute Risi­ko­per­so­nen (siehe oben) gefähr­den können.

Geimpft wer­den soll­ten im Rah­men eines erhöh­ten beruf­li­chen Risi­kos außerdem

  • Per­so­nen mit erhöh­ter Gefähr­dung (z.B. medi­zi­ni­sches Personal),
  • Per­so­nen in Ein­rich­tun­gen mit umfang­rei­chem Publikumsverkehr,
  • Per­so­nen, die als mög­li­che Infek­ti­ons­quelle für von ihnen betreute Risi­ko­per­so­nen fun­gie­ren können.

D.h. im Prin­zip: Laut STIKO sollte sich prak­tisch jeder imp­fen lassen.

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Influenza/faq_ges.html

Impfentscheidung für kritische Patienten:

Ich möchte klarstellen:

Ich bin kein Impf­geg­ner! Man darf aber (hof­fent­lich noch) die uni­ver­selle Not­wen­dig­keit der Grippe-Imp­fung durch­aus hinterfragen:

Welche für den Menschen relevante Grippe-Viren gibt es?

Theo­re­tisch kann das Grippe-Virus in 144 HA-Vari­an­ten auftreten

In der Pra­xis sind aber nur wenige Vari­an­ten auf­ge­tre­ten und für den Men­schen pathogen:

  • H1N1 (seit min­des­tens 1918)
  • H3N2 (seit 1968)
  • H2N2 (seit 1957 oder sogar 1898; zur Zeit nicht aktiv)
  • B‑Viren (tre­ten nur beim Men­schen und nicht bei Tie­ren auf) (2018)

Wie verliefen die bisherigen Grippe-Epidemien?

Spa­ni­sche Grippe

A/H1N1

(1918–1920)

welt­weit 500 Mil­lio­nen Kranke und 25 bis 50 Mil­lio­nen Tote

Asia­ti­sche Grippe

A/H2N2

(1957)

eine Mil­lion Tote

Hong­kong-Grippe

A/H3N2

(1968)

700.000 Tote

Rus­si­sche Grippe

A/H1N1

(1977/78)

700.000 Tote (Fall­zah­len und Klas­si­fi­ka­tion als Pan­de­mie umstritten)

Schwei­negrippe

A/H1N1

(2009)

unter 1.000 Tote in ganz Europa
Deutsch­land: 253

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156553/umfrage/anzahl-der-todesfaelle-durch-schweinegrippe/

 

B‑Vi­rus-Grippe

(2018)

labor­tech­nisch nach­ge­wie­sen: 1.674, geschätzt: 25.100 (woher die große Dis­kre­panz her­rührt? Fra­gen Sie das RKI:

https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/6253/RKI_Influenzabericht_2018-19.pdf?sequence=1&isAllowed=y (Seite 47)

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Epidemien_und_Pandemien

Neh­men wir z. B. die „Schwei­negrippe“ H1N1-Virus-Grippe: Hier hat es Mil­lio­nen Tote gege­ben. Ich bezweifle aller­dings, ob gleich nach dem Ers­ten Welt­krieg (Hun­gers­not, Wirt­schafts­krise) die Zah­len zuver­läs­sig erho­ben wor­den sind.

Die nächste H1N1-Grippe war dann 1977 mit welt­weit 700.000 Toten (für Deutsch­land ist mir die Zahl nicht bekannt); ver­lief jeden­falls rela­tiv mild

Dann sorgte 2009 die „Schwei­negrippe“, wie­der für Furore, ver­lief aber völ­lig harmlos.

Ich war damals (2009) sehr besorgt, weil es hieß: „Vor allem junge Men­schen erkran­ken an der ‚Schwei­negrippe“. So gut wie kei­ner, der vor 1976 Gebo­re­nen erkrankte damals an der H1N1-Grippe. Für mich lau­tet die Erklä­rung: Alle, die die Grippe-Welle 1977 mit­ge­macht haben (und davon war kaum einer 2009 geimpft!) hatte immer noch einen Immun­schutz gegen H1N1. Man kann somit also m. E. durch­aus dis­ku­tie­ren, ob es Sinn macht, – gerade die Älte­ren, die bereits viele Grippe-Epi­de­mien hin­ter sich haben – jedes Jahr gegen Grippe imp­fen zu las­sen. Wie gesagt, das ist meine per­sön­li­che Mei­nung, das RKI (s.o.) sieht das anders.

2018 kam dann der eher sel­tene B‑Vi­rus-Typ zum Zuge. Hier gab es wie­der mehr Todes­fälle (nach­ge­wie­sen: 1.674; RKI-Schät­zung: ca. 25.000).

Mein Fazit:

Beim Erst­auf­tre­ten eines Grippe-Virus-Typ tre­ten viele Krank­heits- und Todes­fälle auf, bei jeder dar­auf fol­gen­den Grippe-Welle weniger.

Die Chan­cen ste­hen also gut, eine kom­mende Grippe-Welle auch ohne Imp­fung gut zu überstehen!

Nebenwirkungen:

Der aktu­elle Grippe-Impf­stoff gilt als all­ge­mein gut ver­träg­lich. Bei dem damals 2009 ein­ge­führ­ten Son­der­impf­stoff Pan­dem­rix gegen die „Schwei­negrippe“ gab es aller­dings Nebenwirkungen:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/63356/Grippeimpfung-Wie-Pandemrix-eine-Narkolepsie-ausloest

Viel­leicht sollte das uns allen eine War­nung sein für den kom­men­den Covid-19-Impfstoff.

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