Pflicht-Impfung für alle oder individuelle Impfentscheidung?

[Dr. Kars­ten Karad, 30.05.2021, akt. 15.01.2022]

Aus medizinischer Sicht:
Dr. Gerd Reuther

Radio Mün­chen mit einem Pod­cast-Bei­trag vom 29.11.2021:

“Hei­lung Neben­sa­che – Die Irrun­gen der Medizin”

“Wir haben es mit dem Unter­gang der evi­denz­ba­sier­ten Medi­zin zu tun”, meint Dr. med. Gerd Reu­ther, ehe­ma­li­ger Chef­arzt, heute Uni­ver­si­täts­do­zent und Fach­arzt für Radio­lo­gie. Dr. med. Reu­ther ver­öf­fent­lichte rund 100 Bei­träge in natio­na­len und inter­na­tio­na­len Fach­zeit­schrif­ten und ‑büchern, erhielt den Euge­nie-und-Felix-Wachs­mann-Preis der Deut­schen Rönt­gen­ge­sell­schaft und ver­öf­fent­lichte jüngst den Titel „Hei­lung Neben­sa­che – Eine kri­ti­sche Geschichte der euro­päi­schen Medi­zin von Hip­po­kra­tes bis Corona“.

Wird es eine Impfpflicht (direkt oder indirekt) geben? Werde ich mich impfen lassen müssen?

Für mich ist es erschre­ckend, wie sehr die Poli­tik bei die­ser Pan­de­mie in medi­zi­ni­sche Fra­gen ein­ge­grif­fen hat und bis heute Frei­heits­rechte ein­schränkt. Ich ver­traue aber wei­ter­hin auf unsere Ver­fas­sung und wun­dere mich zuneh­mend, dass das Ver­fas­sungs­ge­richt nicht schon längst ein­ge­schal­tet wor­den ist.

Hierzu der Bei­trag: Impfpflicht

Impfen, weil der gesellschaftspolitische Druck immer höher wird?

Als Arzt stelle ich aber die Frage aus medi­zi­ni­scher Sicht: Wie not­wen­dig und sinn­voll ist die Imp­fung im Einzelfall?

Jede Imp­fung birgt auch gesund­heit­li­che Risi­ken. Je gefähr­li­cher eine Krank­heit ist, um so sinn­vol­ler ist eine Imp­fung. Risiko und Nut­zen einer Imp­fung gilt es daher abzuwägen.

Fragen Sie sich also lieber:
„Wie gefährlich ist Covid-19 für mich?“

Gefähr­lich­keit von Covid 19:

Ja, Covid 19 ist gefähr­li­cher als eine Influ­enza-Epi­de­mie: Es gibt mehr inten­siv­pflich­tige Pati­en­ten, es gibt mehr Todes­fälle, und es sind oft meh­rere Organ­sys­teme – nicht nur die Lunge – beteiligt.

Aller­dings rela­ti­viert sich dies bereits deut­lich mit der Omikron-Variante:

Die weit­aus größte Gruppe liegt bei der Alters­gruppe über 80 Jahre.

Damit hier kein fal­scher Ein­druck ent­steht: Meine Mut­ter ist 89 Jahre alt, und ich möchte sie gerne noch ein paar Jahre behal­ten, so Gott will. Es ist mir kei­nes­wegs gleich­gül­tig, wenn alte Men­schen ster­ben. Es geht mir hier um die Frage: Für wen ist die Imp­fung medi­zi­nisch sinn­voll und für wen nicht?

Junge Men­schen erle­ben eine Covid-19-Infek­tion meist wie einen grip­pa­len Infekt. Auch hier kann es natür­lich Lun­gen­ent­zün­dun­gen geben und auch Post-Covid-Ver­läufe. Aber das Risiko für schwere Ver­läufe ist gering.

Impfungen für Kinder und Jugendliche?

Hierzu ein Fach­bei­trag im „Lan­cet“ (Lan­cet-Arti­kel vom 19. April 2021), Aus­zug übersetzt:

[Quel­len sind unten angeführt]

    „Die rela­tiv geringe Inzi­denz von COVID-19 in der all­ge­mei­nen Kin­der­po­pu­la­tion, die unge­wöhn­li­che Mani­fes­ta­tion mit mul­ti­sys­te­mi­schem Ent­zün­dungs­syn­drom bei älte­ren Kin­dern und Jugend­li­chen und das Feh­len epi­de­mio­lo­gi­scher Daten, die auf Kin­der bei der Über­tra­gung von SARS-CoV‑2 hin­deu­ten, stel­len wich­tige immu­no­lo­gi­sche, ethi­sche und wirt­schaft­li­che Pro­bleme dar, die vor dem Ein­satz eines COVID-19-Impf­stoffs bei Kin­dern sorg­fäl­tig geprüft wer­den müssen. (…)

    Die der­zeit für den Not­fall­ein­satz zuge­las­se­nen, geneh­mig­ten oder in der Ent­wick­lung befind­li­chen Impf­stoffe wei­sen kein Sicher­heits- oder Immu­no­ge­ni­täts­pro­fil bei Kin­dern auf. In Erman­ge­lung eines bes­se­ren Ver­ständ­nis­ses der Ent­wick­lung die­ser Erkran­kung könnte die Ver­wen­dung des glei­chen Ansat­zes zur Ver­ab­rei­chung von Impf­stof­fen wie bei Erwach­se­nen die Häu­fig­keit die­ser hyper­in­flamm­a­to­ri­schen Erkran­kung verschlimmern. (…)

    Aus ethi­scher Sicht besteht eine Abwä­gung zwi­schen Risiko und Nut­zen, wenn Kin­dern ein COVID-19-Impf­stoff ange­bo­ten wird, der nur einen mini­ma­len oder gar kei­nen direk­ten Nut­zen für den Emp­fän­ger, kei­nen Nut­zen für die Öffent­lich­keit und noch unbe­kannte mit­tel- und lang­fris­tige Risi­ken für den Emp­fän­ger bietet.“

Mit ande­ren Wor­ten: Die Imp­fung könnte auch gro­ßen Scha­den bei Kin­dern anrichten.

Fazit für die Impfentscheidung

Ja, Coro­na/­Co­vid-19 kann zu gefähr­li­chen Krank­heits­ver­läu­fen füh­ren. Betrof­fen sind aber in den aller­meis­ten Fäl­len Men­schen über 60 bzw. eher 70 Jahren.

Meine Emp­feh­lung daher: Für Men­schen über 60 Jahre ist es sinn­voll, sich imp­fen zu las­sen. Für jün­gere Men­schen besteht m. E. keine medi­zi­ni­sche Not­wen­dig­keit zur Imp­fung, für Kin­der und Jugend­li­che schon mal gar nicht.

[Aus­nahme: Pati­en­ten mit spe­zi­el­len Risi­ko­pro­fil: Dia­be­tes + Adi­po­si­tas, COPD, Immunsupressiva-Therapie]

Weiterführende Informationen finden Sie auch hier:

Aude sapere! (Sinngemäß: „Bilde dir selber ein Urteil!“)

Sich sel­ber auf die Suche zur Wahr­heit zu bege­ben, das ist heut­zu­tage ver­lo­ren gegan­gen. Social-Media-News: Ob es Fake-News sind? Das ist nicht wich­tig. Nicht mehr die Wahr­heit, son­dern was meine Face­book-Gruppe meint, die Mehr­heits­mei­nung eben, die ist wich­tig. Und alles höchs­tens in zwei Sät­zen zusam­men­ge­fast auf Twit­ter oder auf Whats­App. Man denkt nicht mehr sel­ber, son­dern man lässt den­ken! Denn dafür haben wir ja schließ­lich unsere „Influen­cer“. Wie recht er doch hatte, der Dich­ter Chris­tian Mor­gen­stern: Die zur Wahr­heit wan­dern, wan­dern allein,….

Im Bei­trag “Corona-Update” auf die­ser Web-Site fin­den Sie wei­tere Informationen

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