Warten auf die nicht genbasierten Totimpfstoffe

Überblick Impfstoffe

Impf­stoffe las­sen sich grob in drei Kate­go­rien ein­tei­len:
Tot‑, Lebend- und gen­ba­sierte Impf­stoffe. Aller­dings gehö­ren Letz­tere im Grunde auch zu den Tot­impf­stof­fen, da sie kein ver­meh­rungs­fä­hi­ges Mate­rial enthalten.

Lebend­impf­stoffe:
Sie ent­hal­ten ver­meh­rungs­fä­hige Erre­ger, die nicht krank machen kön­nen. Der Schutz hält sehr lange an. Bei­spiele: Masern, Röteln, Mumps.

Tot­impf­stoffe:
Sie ent­hal­ten nur „totes“, also nicht ver­meh­rungs­fä­hi­ges Mate­rial – abge­tö­tete Erre­ger oder ein­zelne ihrer Pro­te­ine, die in ande­ren Zel­len her­ge­stellt wer­den. Auf­fri­schun­gen sind in der Regel nötig. Bei­spiele: Hepa­ti­tis B, FSME, HPV, Tollwut.

Gen­ba­sierte Impf­stoffe:
Anders als bei Lebend- und Tot­impf­stof­fen wird nicht der Erre­ger oder Teile von ihm, son­dern nur die gene­ti­sche Infor­ma­tion für bestimmte Bestand­teile des Virus ver­impft. Der Kör­per bil­det dann diese „Erre­ger­pro­te­ine“ zunächst selbst – und baut dann einen Immun­schutz dage­gen auf. Auf­fri­schun­gen sind nötig. Bei­spiel: Covid.

Novavax

Das Vak­zin des US-Her­stel­lers Nova­vax (NVX-CoV2373) ist eine spe­zi­elle Form des Tot­impf­stof­fes.
Bei Nova­vax wer­den in Insek­ten­zel­len künst­lich Corona-Spike-Pro­te­ine gezüch­tet. (Peter Krems­ner; Infek­tio­loge, lei­tet am Uni­kli­ni­kum Tübin­gen:) „Das ist ein Unter­schied zu den klas­si­schen Tot­impf­stof­fen“. „Die künst­lich her­ge­stell­ten Virus­sta­chel­pro­te­ine funk­tio­nie­ren gut, um eine Immun­ant­wort zu trig­gern. Aber sie allein funk­tio­nie­ren eben nicht gut genug. Sie brau­chen einen Impfverstärker.“

Neu­ar­tige Wirkverstärker

Um das Immun­sys­tem zusätz­lich zu sti­mu­lie­ren, wer­den Wirk­ver­stär­ker, soge­nannte Adju­van­zien, zuge­setzt. Jahr­zehn­te­lang waren Alu­mi­ni­um­salze („Alum“) das Adju­vans der Wahl. Bis heute hel­fen sie in Impf­stof­fen gegen Teta­nus und Diph­the­rie, eine anhal­tende Immun­ant­wort aus­zu­lö­sen. Meta­ana­ly­sen zufolge löste Alum keine schwe­ren oder anhal­ten­den Neben­wir­kun­gen aus.

Die Ent­wick­ler von Nova­vax aber set­zen auf einen ande­ren Wirk­ver­stär­ker, der weni­ger gut erforscht ist: auf Sapo­nin QS-21. Das ist ein wei­te­rer Unter­schied zu bis­he­ri­gen Tot­impf­stof­fen. Das ist eine Che­mi­ka­lie, die zuerst aus dem süd­ame­ri­ka­ni­schen Sei­fen­rin­den­baum gewon­nen wurde. Da QS-21 für Men­schen leicht gif­tig ist, wurde es lange Zeit nicht in der Human­me­di­zin genutzt. In der Phar­ma­ko­lo­gie spielte es zunächst nur bei der Imp­fung von Pfer­den gegen Diph­the­rie eine Rolle. Wieso Sapo­nine das Immun­sys­tem ankur­beln, ist wis­sen­schaft­lich noch nicht voll­stän­dig geklärt – sie tun es aber sehr effi­zi­ent. 2017 wurde QS-21 im Her­pes-Zos­ter-Impf­stoff Shin­grix in den USA zuge­las­sen, 2018 in der EU. Die Immun­ant­wort von Nova­vax mit QS-21 ist gut: Nach zwei Dosen stieg die Anti­kör­per­ant­wort ers­ten Stu­dien der Her­stel­ler zufolge stark. In einer im Juni noch lau­fen­den Phase-III-Stu­die ver­hin­derte Nova­vax 90 von 100 Erkran­kun­gen. Vor schwe­ren Ver­läu­fen und dem Tod schützte das Vak­zin zu 100 Prozent.

Meine Bewer­tung zu Novavax:

Spike-Pro­te­ine in Insek­ten­zel­len gezüch­tet,
Wirk­ver­stär­ker Sapo­nin QS-21

Das bedeu­tet: es wer­den wie­der nur Anti­kör­per gegen die Spike-Pro­te­ine gebil­det, nicht gegen das ganze Virus.

Das Her­stel­lungs­ver­fah­ren bedient sich auch der Gen­tech­nik, wenn­gleich auch nur indirekt.

Für mich wäre das allen­falls “zweite Wahl”

 

Valneva

Meine Bewer­tung zu Valneva:

Klas­si­scher Totimpfstoff,
das ganze Virus wird verwendet,
es ist bereits auf die Delta-Vari­ante konditioniert
 

Für mich ist das daher mein Favo­rit, wenn man über­haupt eine Imp­fung (ein­schließ­lich Boos­ter-Imp­fung) braucht.

Denn gerade bei der Omi­kron-Vari­ante braucht man m. E. eigent­lich gar keine Impfung! 

Nach lan­gem Hin und Her ist der Impf­stoff (der erste „Impf­stoff“, der die­sen Namen auch ver­dient) von Val­neva end­lich zugelassen.

Er bie­tet ein­deu­tig Vor­teile gegen­über den gen­tech­nisch her­ge­stell­ten und auch zur Gen­the­ra­pie genutz­ten sog. mRNA-Impfstoffen.

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Wei­te­rer Vor­teil von Valneva:

Der Impf­stoff ver­spricht eine deut­lich bes­sere Wir­kung gegen die neuen Varianten:

Stu­die lie­fert neue Erkennt­nis: Val­neva-Boos­ter viel stär­ker als gedacht

Hier dazu ein infor­ma­ti­ves Video zu den Totimpfstoffen

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