Corona/Covid 19 – Soll ich mich impfen lassen?
[Dr. Karsten Karad, aktualisiert: 25.03.2021]
Diese Frage bewegt sicher viele von uns. Risiko und Nutzen müssen gerade bei diesen neuen Impfstoffen auf mRNA-Basis gut gegeneinander abgewogen werden.
Sie denken wahrscheinlich: “Ich habe mich ja öfters auch gegen Grippe impfen lassen. Warum nicht auch gegen Corona?” Aber da gibt es einen wichtigen Unterschied. Die Impfstoffe, die jetzt zugelassen worden sind, wurden zum Teil nach einem neuen Verfahren hergestellt: mRNA-Impfstoffen, dabei werden Nukleinsäuren des Virus in humane Zellen befördert. Aus diesen Nukleinsäuren soll die menschliche Zelle selbst die Virusgene produzieren. (siehe Link dazu unten). Das mag durchaus ein vielversprechendes Verfahren für die Zukunft sein. Aber klar ist: Das ist eine Form von Gentherapie, und was das Virusgenom sonst noch in der menschlichen Zelle anstellt, ist unklar.
Neues gentechnisches Verfahren (mRNA-Impfstoff), sehr eilige “Notfallzulassung”, dann gleich die Anwendung bei Millionen Menschen, – das alles birgt Risiken, die sich möglicherweise erst in ein paar Monaten zeigen werden.
Ich möchte ausdrücklich klarstellen, dass ich kein Impfgegner bin. Im Gegenteil, ich finde es erfreulich, dass mit Biontech ein deutsches Unternehmen erfolgreiche Forschung betreibt. Es geht viel mehr darum, Nutzen und Risiko abzuwegen. Und damit stehe ich nicht allein:
Impfstoffe im Vergleich
Zur Zeit die drei relevanten Impfstoffe:
- Biontech: mRNA-basierter Impfstoff
- Moderna: mRNA-basierter Impfstoff
Diese beiden Impfstoffe basieren auf gentechnisch hergestellter mRNA. Die Erbinformation für das Spike-Protein des Coronavirus wird in unsere körpereigene Zellen eingeschleust. Diese produzieren dann das Virus-Eiweiß, das für die Einschleusung des Virus in unsere Zellen gebraucht wird. Unser Immunsystem erkennt dieses Eiweiß dann als fremdartig (hoffentlich jedenfalls) und beginnt, Antikörper dagegen zu bilden.
Insbesondere bei dem Biontech-Impfstoff ist die Lagerung problematisch (muss bei ‑70 Grad gelagert werden). Daher sind besondere Transport- und Lagerungsbedingungen einzuhalten.
Der Moderna-Impfstoff ist etwas besser zu handhaben, braucht aber immer noch ‑20 Grad Lagerungstemperatur. Beide Impfstoffe sind daher nicht für die Impfung in der Arztpraxis verwendbar.
- Astrazeneca: Vektorviren-Impfstoff
Als Basis für den Vektorviren-Impfstoff von Astrazeneca hingegen dient ein für Menschen harmloses Schimpansen-Schnupfenvirus als Transportmittel. Dieses wird mit Bestandteilen des Coronavirus SARS-CoV‑2 bestückt. Die menschliche Immunabwehr reagiert im Idealfall auf dieses harmlose, als SARS-CoV‑2 getarnte Virus, indem es Antikörper gegen das tatsächliche Coronavirus produziert.
Dies ist ein bereits etabliertes Prinzip. Auch wenn die Wirksamkeit nicht so hoch sein soll, favoriesiere ich persönlich diesen Impfstoff, weil hier der gentechnische Ansatz (Einschleusung in die menschliche Zelle) entfällt.
Außerdem: siehe Arznei-Telegramm (von der Pharma unabhängige Bewertung): In der geimpften Gruppe gab es keinen einzigen Fall von schwerem Covid-19-Verlauf oder gar Todesfälle. Somit schützt der Impfstoff von AstraZenica offenbar vor schweren Verläufen, – und das genau ist ja auch das Ziel!
Aber gerade werden wir von der aktuellen Entwicklung schon wieder überholt:
19.03.2021 – Impfungen mit AstraZeneca-Impfstoff wieder möglich.
Natürlich schafft das nicht gerade Vertrauen. Eine Impfung birgt nun mal auch Risiken. Auch die anderen Impfstoffe haben ein ähnliches Risikoprofil.
Auszug aus dem unten genannten Artikel der Frankfurter Rundschau:
Nebenwirkungen von Corona-Impfstoffen
Den aktuell besten Überblick über gemeldete Nebenwirkungen bietet der Gelbe-Karten-Report der britischen Gesundheitsbehörde. Im Vereinigten Königreich wird sowohl mit dem mRNA-Vakzin von Biontech/Pfizer als auch mit dem Vektorvakzin von Astrazeneca geimpft. Bis zum 28. Februar wurden 10,7 Millionen erste und 800 000 zweite Dosen von Biontech/Pfizer sowie 9,7 Millionen Dosen Astrazeneca verimpft.
Als Gelbe Karten werden Meldungen von adversen Ereignissen nach der Impfung bezeichnet. Sie müssen allerdings nicht durch die Impfung verursacht worden sein, sondern können auch zufällig zeitnah aufgetreten sein. Insgesamt wurden bis zum 28. Februar in Großbritannien 33 207 Gelbe Karten für Biontech/Pfizer und 54 180 für Astrazeneca gemeldet. Relativierend ist zu ergänzen, dass die höhere Anzahl bei Astrazeneca auch damit zu erklären ist, dass hier die Nebenwirkungen häufiger nach der ersten und bei den mRNA-Impfstoffen häufiger nach der zweiten Dosis auftreten. Für beide Vakzine gibt die britische Gesundheitsbehörde eine Nebenwirkungsrate von drei bis sechs Gelben Karten pro tausend Dosen an.
Am häufigsten gemeldet wurden bei beiden Impfstoffen die auch aus den Studien bekannten Impfreaktionen wie Kopf- und Gliederschmerzen, die bei Astrazeneca teilweise sehr schwer ausfielen, Schüttelfrost, Fieber, Durchfall, Übelkeit, Schwindel und Abgeschlagenheit. Nicht ganz selten wurden auch Herzrasen und Herzrhythmusstörungen gemeldet.
Auch schwerwiegende Ereignisse wurden gemeldet: Gesichtslähmungen (Biontech/Pfizer 193, Astrazeneca 88), Gesichtsschwellungen (Biontech 230), Thrombosen (Biontech 10), Thrombozytopenie (Astrazeneca 35, Biontech 13), Blutbbildstörungen (Astrazeneca 1098), zerebravaskuläre (die Gefäße des Gehirns betreffende) Ereignisse (Astrazeneca 41), Hirnblutungen (Astrazeneca 7), Schlaganfälle (Astrazeneca 9), Erblindung (Biontech 15, Astrazeneca 28). pam
Quelle:
Meine Meinung: Wie oben schon aufgeführt, halte ich den AstraZenica-Impfstoff sogar für weniger problematisch als den Biontech mRNA-Impfstoff. Und die neuerliche Bewertung des PEI fällt auch entsprechend gut aus:
Link-Sammlung: Die Quellen im Überblick
- Impfstoffe im Vergleich (T‑Online)
- Arznei-Telegramm: Im Blickpunkt IMPFSTOFFE GEGEN COVID-19 … Anlass zur Hoffnung oder unkalkulierbares Risiko?
- mRNA-Corona-Impfung: Risiken und Unterschiede zu herkömmlichen Impfungen
- Arznei-Telegramm: Impfstoff von Moderna
- Arznei-Telegramm: Impfstoff von AstraZenica
- Aussetzung der Impfungen: Impfstoff von AstraZenica
- Erneute Risikobewertung AstraZenica durch das PEI
- AT: Neuer Impfstoff von Janssen
Impfung in der Praxis
25.03.21: Heute erhalten wir die Nachricht, dass es nach Ostern losgehen soll. Wir sind darauf vorbereitet; leider aber die Bundesregierung nicht. Heute ist die Rede davon, dass es nur 20 (in Worten ZWANZIG) Impfdosen pro Woche pro Hausarztpraxis geben soll! Der Impfstoff soll der BionTech-Impfstoff sein (Ich hätte lieber den AstraZeneca gehabt).
Die Entscheidung, ob Sie sich impfen lassen wollen oder nicht, muss jeder individuell für sich entscheiden.
Wir unterstützen selbstverständlich die Impfkampagne, d. h. wir werden jeden unserer Patienten, der dies wünscht – sofern keine Kontraindikationen vorliegen – impfen.
Dieser Masken- und Lockdown-Alptraum muss endlich ein Ende haben!
Über den Stand des Infektionsgeschehens kann sich jeder selbst informieren. Entscheidend ist m. E. weniger die Inzidenzzahl, sondern vielmehr vor allen die Zahl der Intensivpatienten (DIVI).
Aktueller Stand – RKI Dashboard
Einen guten Überblick über die aktuelle Lage bietet das RKI-Dashboard: Seit Weihnachten (also noch vor Beginn der Impfungen!) sind die Infektionszahlen stark rückläufig, und dass, obwohl man ja erwartet hatte, dass nach Weihnachtsfamilientreffen wieder alles ansteigen würde.

Auch am Tagesreport DIVI (Link s.o.) ist zu erkennen, dass bereits seit Weihnachten die Intensivfälle deutlich rückläufig sind.

Im Kreis Unna ist der rückläufige Trend an Hand der im Krankenhaus Covid-19-positiv getesteten Patienten (alle (!) stationären Patienten, nicht Intensivstation):
24.01.2021: 102 /100.000 Einwohner mit rückläufiger Tendenz:
19.02.2021: 75 / 100.000 Einwohner
10.03.2021: 69 / 100.000 Einwohner!
Ob neue Virusvarianten wieder zu steigenden Infektionszahlen führen, wissen wir natürlich nicht. Aber die Immunitätslage in der Bevölkerung wird bei zunehmend Infizierten immer besser (“Herdenimmunität”), so dass jede Infektionswelle auch von alleine endet. Auch einige Experten sind übrigens dieser Meinung:
4 Gedanken zu „Corona/Covid 19 – Soll ich mich impfen lassen?“
Vielen herzlichen Dank für Ihre Aufklärungsarbeit! In der kommenden Zeit wird es sich entscheiden ob wir in einem autokratischeren Staat leben werden, oder ob wir es schaffen die Demokratie, beispielsweise mit Bürgerräten als Gegengewicht zum Lobbyismus, zu reformieren. Es war nie spannender. Beste Grüße aus Mannheim Roland.
Danke, sehr informativ.
Sehr geehrter Herr Dr. Karad,
Wie erleichternd, nicht allein zu sein!
Ich arbeite in einer Arztpraxis und musste mir anhören, ich wäre ein Sektierer und Verschwörungstheoretiker, weil ich mich nicht impfen lassen möchte.
Nun habe ich in kürzester Zeit (10min.)Hinweise auf 19 Seniorenheime gefunden, in denen es nach der ersten Impfung zu Coronaausbrüchen gekommen ist. Es interessiert niemanden! Und die Impfung ist nicht schuld! In Norwegen gibt es mittlerweile eine Warnung für über 80jährige, hier – nichts. Gerne sende ich Ihnen die Links
Und was mich gar nicht schlafen lässt – in Deutschland werden wieder Lager gebaut:
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheit-dresden-einrichtung-fuer-quarantaene-verweigerer-in-sachsen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101–210115-99–42550
Ich habe das Gefühl, einen Zug auf mich zukommen zu sehen und ich kann nichts tun!
Dazu kommen zwei Informationen aus dem Bekanntenkreis.
Nachdem die Mutter einer Bekannten an Lungenkrebs verstorben war, stellte die Ärztin den Totenschein aus und beschwor die Tochter, diesen aussdem Bestatter zu zeigen und dann zu verlieren, da sonst die Mutter als Covidtote gezählt werden würde, es gäbe da eine Anweisung…
Der zweite Fall: nach dem Tode des Vaters gab es den Versuch – ‘wir erledigen alles für Sie – Sie müssen nur hier unterschreiben, dass er an Covid gestorben ist’ ! Beide Quellen sind glaubwürdig.
Was ist hier los?
Ich danke Ihnen für Ihre Arbeit!
Mit freundlichen Grüßen
Isolde
Vielen Dank für Ihre Meinung! Schön, dass es noch Menschen wie sie gibt!